
Kreditkarte im rechten, Cash im linken Hosensack
Herr Lüthi, waren Sie im Ausland schon einmal zahlungsunfähig?
Nein. Wobei: Als ich mit 23 für sechs Monate in die USA ging, war ich tatsächlich sehr knapp bei Kasse. Aber das wusste ich von Anfang an, reiste per Anhalter und übernachtete fast immer im Freien.
Sonst lief immer alles glatt mit dem Bezahlen auf Reisen?
Ich erinnere mich an kein einziges negatives Erlebnis, obwohl ich mehr als 100 Länder gesehen habe. Mühsam war es auf meiner ersten Reise nach China anno 1984. Da war man noch mit Travelers Cheques unterwegs und es dauerte jeweils einen halben Tag, bis man das Geld hatte, weil unzählige Abklärungen gemacht werden mussten. Heute ist alles viel einfacher geworden, man kann praktisch überall Geld aus dem Bancomaten beziehen, bei einer Bank Geld wechseln oder mit der Kreditkarte bezahlen. Ausser vielleicht in Nepal oder in einzelnen afrikanischen Ländern.
Haben Sie überhaupt noch Bargeld mit dabei?
Immer, und zwar im Hosensack! Das ist der beste Platz. Bargeld auf Reisen ist für mich ein wichtiger Punkt. Denn wenn man sich wirklich einlässt auf ein Land, zum Beispiel in Kalkutta durch den Markt streift, dann geht das nicht ohne Bargeld. Wenn man sich aber im oberen Segment aufhält, dann kann man auf Geld in der lokalen Währung fast vollständig verzichten.
Hatten Sie nie Bedenken?
Ich habe da so ein Urvertrauen und wohl auch viel Glück, ich bin nie ausgeraubt worden. Nicht empfehlenswert ist es, Geld im Rucksack herumzutragen, vor allem an Orten wie São Paulo oder New York.
Und wenn doch mal was passiert?
Dann wäre das auch nicht so schlimm. Wenn jemand mein Geld will, würde ich das, was ich in der Hosentasche habe, halt aus- händigen. Sowieso deponiere ich das meiste im Hotel, wo es am sichersten aufgehoben ist, mit oder ohne Safe. Und nehme nur das mit, was ich brauche. Was die Kreditkarte angeht, die ich übrigens jeweils in der anderen Hosentasche mit mir trage, ist das heute ja auch ganz unproblematisch, weil man sie sofort sperren lassen kann.
Vier Tipps rund ums Geld beim Reisen
- Der Mix machts aus: Karten und Bargeld.
- Karten zählen zu den beliebtesten und sichersten Reisezahlungsmitteln. Mit einer Maestro- oder eine Kreditkarte können Sie fast überall auf der Welt bequem und rund um die Uhr bargeldlos bezahlen. So brauchen Sie nie grosse Beträge auf sich zu tragen. Beim Reisen profitieren Sie mit einer Kreditkarte unter anderem zusätzlich von gratis Versicherungsleistungen und einem 24-Stunden-Notfall-Service. Und falls Sie in den Ferien gerne selbst das Steuer in die Hand nehmen: Mit der Kreditkarte geniessen Sie bis zu 20 Prozent Rabatt auf eine Automiete bei Hertz. Bei Verlust oder Diebstahl wird die Karte in wenigen Tagen ersetzt.
- Trotzdem schadet es nicht, etwas Bargeld in der lokalen Währung dabei zu haben. Falls Sie bereits bei der Ankunft ein wenig Cash zur Hand haben möchten, schickt Valiant Ihnen Bargeld in über 100 Währungen innerhalb von zwei Tagen nach Hause. Beachten Sie jedoch, dass die lokale Währung nicht in jedes Land eingeführt werden darf.
- Sicher ist sicher: Scannen oder fotografieren Sie Ihre wichtigsten Reisedokumente und notieren Sie die Nummern Ihrer Maestro- und Kreditkarten sowie die Hotline zum Sperren der Karten. Schreiben Sie aber Ihren geheimen PIN-Code nirgends auf.