Was Sie im Umgang mit Bargeld und Karten beachten sollten.

Sicherheit im Umgang mit Geld

Was für den sicheren Umgang mit Bargeld und Kreditkarten zu beachten ist, erklärt Fabian Ilg.
ValOr-17.7.2024|5min
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Fabian Ilg, was gilt es, am Geldautomaten zu beachten?

Nutzen Sie nur gut einsehbare und ausgeleuchtete Automaten. Wenn der Kartenaufsatz wackelt oder Spuren von Klebstreifen zu sehen sind: Finger weg! Es besteht die Gefahr des sogenannten «Skimmings». Das heisst, es wurde ein Gerät installiert, um Ihre Kartendaten zu kopieren. Tippen Sie den PIN verdeckt ein. Und: Lernen Sie ihn auswendig und vermeiden Sie offensichtliche Zahlenkombinationen wie ein Geburtsdatum oder 123456.

 

Was ist, wenn ich beim Geldabheben angesprochen werde oder die Karte stecken bleibt? 

Geldautomaten können so manipuliert sein, dass sich die Karte nicht herausziehen lässt. Wenn Ihnen jemand Hilfe beim Geldbezug anbietet und Sie zur erneuten PIN-Eingabe auffordert, seien Sie vorsichtig. Es könnte eine Masche sein, um Ihre Karte zu stehlen und später Geld abzuheben. Lassen Sie sich nie ablenken – Karten- und Gelddiebstähle ereignen sich häufig in der Nähe von Geldautomaten.

 

Worauf muss ich beim Online-Einkauf achten?

Hüten Sie sich vor betrügerischen Online-Shops. Diese erkennen Sie an einer oft langen Internetadresse, unrealistisch niedrigen Preisen und schwer auffindbaren Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Eine sichere Internetadresse beginnt mit https:// und weist mit dem Schloss-Symbol in der Adressleiste auf eine verschlüsselte Verbindung hin. Zertifikate wie «Trusted Shops» helfen ebenfalls, vertrauenswürdige Online-Shops zu erkennen. Geht es ans Zahlen, nutzen Sie wenn immer möglich die Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der Sie den Kaufbetrag zusätzlich per App oder SMS bestätigen müssen. Und: Unbedingt die Angaben des Zahlungsempfängers prüfen!

 

Wie kann ich mich vor anderen Betrugsmaschen schützen?

Grundsätzlich gilt: Vorsicht bei unerwarteten E-Mails, SMS oder WhatsApp-Nachrichten, die zu Zahlungen oder zum Angeben persönlicher Daten oder Kreditkarteninformationen auffordern. Am besten gar nicht erst öffnen und auf keinen Fall auf angefügte Links klicken oder antworten.

 

Wie kann ich beim Zahlungsverkehr mit der Debitkarte auf Nummer sicher gehen?

Begrenzen Sie die Ausgabenlimite Ihrer Debitkarte. Denn wird Ihnen die Karte entwendet, können mit der Kontaktlos-Funktion Transaktionen bis zu 80 Franken ohne PIN-Eingabe getätigt werden.

 

Wie sicher sind Zahlungen mit mobilen Zahlungslösungen wie TWINT oder Apple Pay?

Bei sorgfältigem Umgang gelten beide Online-Zahlungsmethoden grundsätzlich als sehr sicher, bei TWINT sind zudem nur Schweizer Konten registriert. Prüfen Sie trotzdem immer Empfängerangaben, Name, Adresse und Kontonummer.

 

Was gilt es bei Mobile Banking Apps zu beachten?

Wählen Sie ein starkes Passwort und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Schalten Sie eine Alarmierung ein, die Sie über sämtliche Zugriffe auf Ihr Konto informiert.

 

«Geben Sie niemals Kreditkarteninformationen aufgrund von unaufgeforderten Anrufen, E-Mails oder Nachrichten preis.»
Fabian Ilg

 

Wie können Benachrichtigungsdienste zur Sicherheit meiner Finanztransaktionen beitragen?

Benachrichtigungsdienste informieren über alle Kontobewegungen, je nach Wunsch auch per Mobiltelefon oder E-Mail. So können Sie verdächtige Aktivitäten sofort erkennen und darauf reagieren. Grundsätzlich gilt: Prüfen Sie Ihre Kontoauszüge genau, achten Sie auf ungewöhnliche Abbuchungen und wenden Sie sich im Verdachtsfall an Ihre Bank oder Ihr Kreditkarteninstitut.

 


 

Fabian Ilg ist Geschäftsleiter der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP), einer interkantonalen Fachstelle im Bereich Prävention von Kriminalität und Kriminalitätsfurcht.

 

Was tun im Schadenfall?

Melden Sie Verlust oder Diebstahl einer Karte sofort Ihrer Bank oder dem Kreditkarteninstitut und lassen Sie diese sperren. Speichern Sie die entsprechenden Notfallnummern im Handy, um keine Zeit zu verlieren. Oft können Karten auch online gesperrt werden. Im Betrugsfall informieren Sie darüber hinaus auch die Kantonspolizei. So tragen Sie dazu bei, neue Betrugsmaschen zu erkennen und Täterinnen oder Täter zu ermitteln.

 

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