Trotz Debit- und Kreditkarten, Mobile Payment, Bezahl-Apps und Online-Banking: Bargeld ist aus unserem Alltag nach wie vor nicht gänzlich wegzudenken. Wir präsentieren Kurioses und Überraschendes zu Münzen und Banknoten.
Grösser als ein A4-Blatt
Die grösste Banknote der Welt ist eine 100’000-Piso-Gedenknote der Republik der Philippinen. Sie wurde im Jahr 1998 in nur 1’000 Exemplaren hergestellt und war nicht für den Umlauf bestimmt. Die Gedenknote erinnert an die Erklärung der Unabhängigkeit am 12. Juni 1898 unter der Führung von Emilio Aguinaldo.
Robuster als Papier
Banknoten aus Polymer sind wasserfest und wesentlich langlebiger als herkömmliche Noten aus Papier. Sie ermöglichen zudem ganz neue Sicherheitsmerkmale wie transparente Fenster oder Kippeffekte. Im Einsatz sind sie zum Beispiel in Australien, Neuseeland, Rumänien und Kanada.
Teurer als der Nominalwert
Die Produktionskosten für einen Fünfräppler sind höher als sein tatsächlicher Nominalwert. Es entsteht also jedes Mal ein Verlust, wenn eine solche Münze hergestellt wird. Kein Wunder, wird die Abschaffung des Fünfräpplers immer wieder diskutiert: letztmals 2013 im Nationalrat.
Schwerer als eine Tonne
Die Red Kangaroo gilt als die schwerste, grösste und teuerste Münze der Welt. Sie wiegt über eine Tonne, hat einen Durchmesser von 80 cm und ist 12 cm dick. Die Münze ist aus Gold und hat einen Nominalwert von einer Million Australischen Dollar. Ihr Goldwert hingegen entspricht aktuell rund 56 Millionen Franken.
1989 Australian Red Kangaroo
Schmutziger als die New Yorker U-Bahn
Je älter die Note, je kleiner der Wert, desto mehr Keime: Weil sie durch viele Hände gehen, sind Banknoten und Münzen mit einer Vielzahl von Keimen belastet. Bis zu 3’000 verschiedene Bakterien befinden sich auf einer Banknote.
Fantasievoller als die Realität
Von der Klassik über die Renaissance bis zur Moderne: Auf den Eurobanknoten sind Fenster, Tore und Brücken im Baustil von sieben Epochen dargestellt. Eines ist ihnen gemeinsam: Die Motive lehnen sich zwar stilistisch an existierende Bauwerke an, sind jedoch alle erfunden.
Fundmünzen: Jackpot für die Wissenschaft
Münzen verraten viel über unsere Geschichte, über Handelsverbindungen und den Zeitgeist vergangener Jahrhunderte. Das Inventar der Fundmünzen Schweiz dokumentiert Münzfunde – für die Forschung und Interessierte.
Was funkelt denn da? Auf dem Ammertenhorn bei Lenk (BE), 2600 Meter über Meer, machte ein Wanderer einen überraschenden Fund: Er stiess auf eine offensichtlich sehr alte Münze, meldete sich beim archäologischen Dienst Bern – und in der Folge wurde ein wahrer Schatz geborgen. Mit verschiedensten Münzen aus der Römerzeit, Bergkristallen und mehr. Waren dies Weihgaben? War der Fundort mit Blick auf das erhabene Wildstrubelmassiv womöglich ein heiliger Ort?
Münzfunde wie diese verraten viel über unsere Vergangenheit. Im Inventar der Fundmünzen Schweiz (IFS) werden sie dokumentiert. Fast eine Viertelmillion Münzen werden in der zentralen Datenbank aufgeführt und jährlich kommen rund 3’000 Einträge hinzu. Die Münzen selbst werden in Museen und Sammlungen gezeigt.
Münze gefunden – was tun?
Behalten dürfen Sie diese leider nicht. Zufällig entdeckte archäologische Funde gehören der Allgemeinheit und gehen in den Besitz des jeweiligen Kantons über. Zuständig ist die kantonale Meldestelle für Bodenfunde.
Münzfunde an Ihrem Wohnort?
Sind Sie neugierig, ob auch an Ihrem Wohnort Münzen gefunden wurden?