Pech im Spiel, Glück in der Liebe

Elisa will andere an ihrem Glück teilhaben lassen. Und geht darum noch schnell zum Bancomaten.
ValOr-31.7.2024|3min
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Das kann doch nicht wahr sein! Gerade erst ist Elisa aus dem Gefängnis freigekommen. Und jetzt ist sie pleite. Wie konnte sie nur so tief fallen? Gut, sie hat sich auf riskante Immobilienspekulationen eingelassen. Hat hier und dort willkürlich ein Haus gekauft, aber nicht viel Miete kassiert. Und dann noch an schlechter Lage ein Hotel gebaut. Die hohe Rechnung vom Elektrizitätswerk hat ihr dann endgültig den Rest gegeben. Sie seufzt.

«Komm, gib den Würfel weiter», sagt Tim und klopft ihr lachend auf die Schulter. «Wir spielen noch zu Ende.» Morgen will die Vierer-WG auf den Flohmarkt – um alles zu verkaufen, was sich im Laufe der Jahre angesammelt hat. Die gemeinsame Wohnung wird aufgelöst, auch die Spielesammlung kommt weg. Bei einer letzten nostalgischen Runde Monopoly am Vorabend: Da sind alle dabei.

Natürlich, es ist nur ein Spiel. Aber ein bisschen nervt es Elisa schon, dass sie verloren hat. «Wisst ihr was?», meint sie. «Ich gehe rasch zum Bancomaten und hole uns Wechselgeld für morgen.» Gesagt, getan. «Pech im Spiel, Glück in der Liebe!», geht es ihr unterwegs durch den Kopf. Denn schliesslich löst sich die WG auf, weil sie und Tim in zwei Monaten heiraten. Der Bancomat spuckt 300 Franken in kleinen Noten aus.

«Dein Zukünftiger war fünf Minuten nach dir raus!», rufen ihr die anderen entgegen, als sie sich wieder an den Tisch setzt. «Erst Steuernachzahlung – und beim nächsten Zug landete er in der Schlossallee. Das kann ja heiter werden mit euch beiden, so geschäftstüchtig wie ihr seid!» Tim zuckt mit den Achseln. Zusammen mit Elisa sortiert er die Häuser, Ereigniskarten und das Spielgeld in die Fächer, damit alles für den Verkauf ordentlich aussieht. «Geld allein macht eh nicht glücklich», murmelt er. «Vielleicht ja doch?», sagt Elisa, zieht eine Zwanzigernote aus der Tasche und legt sie zum Monopoly-Geld. «Wetten, dass sich die neue Besitzerin oder der neue Besitzer über diese Überraschung freut, wenn unser Monopoly zum ersten Mal zum Einsatz kommt?»

In der Glosse «Bancomat» erzählen wir kleine Geschichten aus dem bunten Alltag unserer Kundinnen und Kunden. «Bancomat» erscheint halbjährlich im Kundenmagazin «ValOr». 

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