Was tun Sie gegen Ihre Inflation?

FLÜCKIGERS NOTIERUNGEN zu Ihrer «persönlichen Inflationsrate».
ValOr-16.8.2023|4min
TwitterShare on Facebook
TwitterShare on X
LinkedInShare on LinkedIn
Twitter
Copy Link
TwitterShare by Email

In den vergangenen Monaten war sie nicht nur in den Medien sehr präsent, sondern vermutlich auch bei Ihnen ein Thema: die Inflation. Sie spüren, dass Ihr Geld weniger wert ist und Sie für den gleichen Betrag weniger Waren oder Dienstleistungen konsumieren können.

Gemessen wird die Inflation in der Schweiz mit dem Landesindex für Konsumentenpreise (LIK), der vom Bundesamt für Statistik monatlich erhoben wird. Er basiert auf einem Korb von Waren und Dienstleistungen, die ein typischer Schweizer Haushalt konsumiert. Der LIK wurde 1922 eingeführt und ist bis heute der wichtigste Indikator für die Inflation in der Schweiz.

Was der LIK nicht zeigt, ist die individuelle Inflation. Wie kann Inflation individuell sein, fragen Sie sich? Grosse Kostenfaktoren wie die Kosten fürs Wohnen und für Energie sind stark von Ihrem Wohnort abhängig. Gleiches gilt für Steuern und Krankenkassenprämien, die nicht im LIK berücksichtigt sind, weil sie nicht den Konsum reflektieren, sondern als Transferzahlungen für Leistungen des Staates oder des Gesundheitswesens zu verstehen sind. Auch Ihre Lebenssituation und Ihr Konsumverhalten beeinflussen Ihre «persönliche Inflationsrate». Haben Sie kleine Kinder, spüren Sie steigende Preise für Windeln sofort im Portemonnaie. Wohnen Sie im Eigenheim und Ihre Hypothek wird demnächst fällig, so wird Ihr Budget mit grosser Wahrscheinlichkeit durch die gestiegenen Hypothekarzinsen wieder stärker belastet.

Die individuelle Inflation ist jedoch nur schwer messbar, weil Sie nicht jedes Jahr das Gleiche konsumieren. So kaufen Sie vermutlich nicht jedes Jahr einen neuen Computer. Dieser wird übrigens dank technischer Innovation – die deflationär wirkt – laufend billiger. Das wirkt sich positiv aus – wenn Sie der Versuchung widerstehen, für den gleichen Betrag einen leistungsfähigeren Computer zu kaufen.

Immerhin: Völlig ausgeliefert sind Sie Ihrer Inflation und somit dem Kaufkraftentzug nicht. Wer bei Waren und Dienstleistungen Alternativen prüft, findet mit überschaubarem Aufwand oft Optimierungspotenzial. Und schützen Sie Ihr Vermögen vor Kaufkraftverlust, indem Sie den sogenannten «Realwerten» wie Aktien und auch Immobilien in Ihrer individuellen und langfristigen Gesamtbetrachtung genügend Platz einräumen.

 


 

Renato Flückiger führt bei Valiant als Leiter Investment das Anlagekomitee und ist verantwortlich für die Umsetzung der Anlagepolitik in der Vermögensverwaltung. Seine Kolumne «Flückigers Notierungen» erscheint halbjährlich im Kundenmagazin «ValOr». Überdies finden Sie unter valiant.ch/cio seinen monatlichen Wirtschaftsausblick.

 


 

Das könnte Sie auch interessieren