4000 Kilometer pro Jahr

Simon Steinle radelt eisern (fast) jeden Tag mit dem Velo von Münchenbuchsee nach Gümligen und zurück. Am Morgen weckt ihn die Fahrt, am Abend kann er den Kopf lüften, und dabei bleibt er noch fit. Ob Nachhaltigkeit ebenfalls ein Motivationsgrund ist, verrät er im Gespräch.
Inside-21.5.2019|5min
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Simon Steinle, waren Sie schon immer ein passionierter Radfahrer?

Seit dem Gymnasium ist das Fahrrad mein ständiger Begleiter. Dass ich einen Arbeitsweg in Velodistanz habe, ist mir schon sehr wichtig. 

 

Weshalb?

Ein ökologischer Gedanke ist es eigentlich nicht. Ich integriere den Sport in meinen Alltag. Morgens bin ich nach der Fahrt wach und fit für die Arbeit, abends kriege ich auf der Rückfahrt den Kopf frei. Es wurde mir so vorgelebt. Mein Vater fuhr schon immer mit dem Velo zur Arbeit, mein Bruder tut es auch. Mit meinen Kindern unternehme ich in meiner Freizeit regelmässig kleinere Ausfahrten, bei Bedarf mit Anhänger. 

 

Fahren Sie bei Wind und Wetter? 

Nein. Aber an rund 150 bis 160 Tagen pro Jahr. Wenn man bedenkt, dass ich ein Arbeitspensum von 90 Prozent habe und das Jahr 220 Arbeitstage zählt, ist die Bilanz nicht schlecht. Sind die Strassen im Winter vereist, lasse ich das Fahrrad zu Hause. 

 


Mal kann Simon Steinle auf die stauenden Autos (an diesem Tag ausnahmsweise nicht) auf der Autobahn hinunterblicken.

 

Wie lange sind Sie jeweils unterwegs?

Für die 14 Kilometer benötige ich rund 30 Minuten. Mit duschen und umziehen komme ich auf total 45 Minuten. Mein Anzug hängt in der Garderobe und ich habe genügend Hemden im Schrank.

 

Fahren Sie unterschiedliche Fahrräder?

Nein, ich fahre «nur» eins. Das hat 28 Gänge, keine Scheibenbremsen, einen Gepäckträger für meine Tasche, Batterielicht und bereits 35000 km auf dem Buckel - nichts Aussergewöhnliches. Ich pflege es auch nicht sonderlich. Ein- bis zweimal pro Jahr lasse ich einen Service bei meinem Mechaniker durchführen. 

 

Was gefällt Ihnen besonders am Velofahren?

Ich komme schnell vorwärts. Durchschnittlich bin ich etwa mit 28 Stundenkilometer unterwegs. Es kommt auch immer auf den Tag und das Wetter an. Meine Frau teilt mir dann schon mal mit, wenn ich schnell war beziehungsweise früher zu Hause bin, als angekündigt. Dann hatte ich bestimmt einen nervenaufreibenden Tag und habe stärker in die Pedale getreten.

 

«Ich fahre immer denselben Weg, damit ich möglichst rasch ans Ziel komme.»


Was schätzen Sie an Ihrem Arbeitsweg?

Mich freut es, wenn ich am Abend neben den stehenden Autos vorbei fahren kann. Dies bestätig mir auch, dass es richtig ist, mit dem Velo zur Arbeit zu fahren. Unschlagbar ist am Morgen der Sonnenaufgang mit Bergsicht. Da habe ich auch schon angehalten und ein Foto gemacht.

 

Was gefällt Ihnen weniger?

Grundsätzlich fahre ich nicht gern auf Hauptstrassen und versuche, den Autos so gut es geht auszuweichen. Ich habe nicht die optimalste Route gewählt, aber es ist die schnellste, und mein Arbeitsweg ist abwechslungsreich. Ich fahre durch den Wald, der Eisenbahn entlang und durch die Industriezone. Viele Strecken sind als Velowege gekennzeichnet.

 

Nehmen Sie in diesem Jahr an Bike to work teil?

Ja. Mit demselben Team wie letztes Jahr. Und wir sind motiviert, wieder zu gewinnen! Letztes Jahr war die Siegerzahl: 1644 Kilometer. Dies ist ein Aufruf an alle: Diese Zahl beziehungsweise das Team «Deep Purple» gilt es zu schlagen. 

 


Simon Steinle ist Leiter Credit Office in Gümligen. Er arbeitet seit Juni 2015 bei Valiant und ist für die Kreditanalyse, -abwicklung, -überwachung sowie die Kreditrestrukturierungen verantwortlich. Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium war er in diversen Funktionen bei den beiden Grossbanken tätig. Er lebt mit seiner Familie in Münchenbuchsee. 

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